BHL Finale 2019 in Torgelow

Nach 7,5 Stunden Anfahrt sind wir gegen 17 Uhr in Torgelow angekommen. Den Parkplatz und die Anmeldung haben wir dann auch schnell gefunden. Auch die Bogenabnahme ging schnell und war dann auch für die anschließend stattfindende Deutsche Meisterschaft gültig.

Tag 1.
Da das Finale um 8.30 mit der Ansprache los ging haben wir besprochen gegen 8 Uhr vor Ort zu sein, um uns noch kurz einzuschießen. Um 8.10 wollten sie uns aber nicht mehr schießen lassen, da der Einschießplatz um 8.15 geschlossen wird. Leider hat uns das niemand gesagt und es war auch nicht auf dem Zeitplan vermerkt. Erst als noch weitere Schützen gekommen sind und gesagt haben es hätte sich alles um 30 Minuten nach hinten verschoben, durften wir uns einschießen.
Die Einteilung der Gruppen haben wir an der Infotafel gefunden und so bin ich dann nach der obligatorischen Ansprache zu Ziel 12 des roten Parcours gewandert. Das Wetter war im Übrigen alles andere als gut. Windig, kalt und regnerisch.
Nach dem ersten Zielen war dann relativ schnell klar, dass das kein Kindergeburtstag wird. Die Ziele sind wirklich schwierig gestellt. Dabei muss man wissen, dass dieses Finale zum ersten Mal nicht nach BHL Regeln, sondern nach IFAA gestellt wurde. Dies ermöglicht Einträge in die Scorekarten, die man für internationale Wettbewerbe braucht. Nachdem mein einer Mitschütze seinen ersten Pfeil gleich in die „10“ geschossen hat, habe ich das mit einem spöttischen Angeber kommentiert. Womit ich nicht gerechnet habe, war die Antwort von meinem anderen Mitschützen. Der meinte nur: “Nö, Weltmeister“. Tja, da weiß man dann woran man ist.
Dennoch war das Ganze eine wirklich schöne und auch lustige Runde. Mein Ziel war auch nur unter die Top 8 zu kommen, denn nur die kommen weiter. Am Ende der ersten Runde bin ich dann auf dem Platz 6 gelandet. Die zweite Runde lief dann aber nicht mehr ganz so gut und ich konnte mich leider nicht zu den Top 4 vorarbeiten, was bedeutet ich schieße am Tag 2 um die Plätze 5-8.
Leon ist mal wieder krank, konnte aber am Ende von Tag eins mit 5 Punkten Vorsprung den ersten Platz erringen. Allerdings bedeutet das nur, dass er Morgen um Platz 1 oder 2 schießt. Es bleibt spannend.

Tag 2:
Eigentlich dachte ich ha, heute schieße ich um den Platz 5-8, das war aber falsch.
Da am dritten Tag auch wieder paarweise gegeneinander geschossen wird war das nicht richtig.
Nach dem ersten Durchgang waren ja nur noch die Plätze 1 bis 8 dabei. Dann schossen in der zweiten Runde die Nummer 1 gegen 8, 2 gegen7, 3 gegen 6 und 4 gegen 5. Die besten 4 kämpften dann heute um die Finalplätze. Also Nummer 1 und 3 sowie 2 und 4 gegeneinander. Die beiden Gewinner der jeweiligen Paarung, unabhängig der Punkte schossen dann im Finale um die Plätze 1 und 2 und die beiden Verlierer um die Platze 3 und 4. Ähnlich war es bei den Plätzen 5-8. Dort schossen dann 5 gegen 8 und 6 gegen 7. Das bedeutet aber, da das Finale nur unter den 4 besten geschossen wird, kann Platz 5 und 6 sich nicht mehr verbessern aber verschlechtern. Platz 7 kann bestenfalls sechster werden, aber der Platz 8 kann noch fünfter werden. Ganz schön verwirrend, aber eigentlich auch nebensächlich. Bei mir ging es also nur um Platz 6 oder 7. Los ging es wie gestern am Ziel 12 des roten Parcours. Erster Pfeil 5 und der zweite gleich ein Abpraller. Sven, mein Gegner legte gleich mit 18 Punkten los. Tja, und wer mich kennt, weiß das ich mit sowas nicht mehr zurechtkomme. Die ersten beiden Runden war ich klar vor Sven, aber dieses Mal habe ich es voll verkackt und habe Sven meinen sechsten Platz überlassen müssen. Nichts desto trotz hatten wir riesigen Spaß und eine lustige Runde. Ingo unser Weltmeister erreichte in der Runde sagenhafte 218 Punkte und hat mehr 10er als 5er geschossen. Das Finale konnte er im Übrigen auch für sich entscheiden.
Leon lag nach der dritten Runde mit gerade einmal einem Punkt in Führung. Im Finale macht das aber nichts, da wird bei null begonnen. Er hatte dann die besseren Nerven und hat das Finale dann mit einem Vorsprung von 10 Punkten für sich entscheiden können. Herzlichen Glückwunsch.
Damit holte er sich den Meistertitel der Deutschen Bowhunterliga Jugend zum zweiten Mal in Folge.
Aber nach dem Turnier ist vor dem Turnier, und morgen geht es mit der Deutschen Meisterschaft gleich weiter. Ich bin mal gespannt wie ich das mental schaffe, zwei solche Wettbewerbe unmittelbar nacheinander zu schießen