Deutsche Meisterschaft Bowhunter 2019 Tag 2
Als wir uns kurz nach 7 Uhr auf den Weg zum letzen Turniertag machten, sahen wir die Hand vor Augen nicht. 3°C und Nebel war nicht gerade das was ich mir vom letzten Tag erhofft hatte. Unterwegs lichtete sich dann aber der Nebel und wir konnten einen herrlichen Sonnenaufgang genießen.
Allerdings fiel dadurch auch die Temperatur auf 1°C. In Torgelow angekommen sind wir zuerst zum Einschießen gegangen um uns dann ein „leichtes Sportlerfrühstück“ zu gönnen. Nach der Ansprache ging es zu unserem Startpflock. Die ersten Ziele liefen erstaunlich gut. Das Wetter war großartig, wenn auch etwas kalt, aber die Stimmung war super. Ingo, der amtierende Weltmeister, lag nach dem ersten Tag nur auf Platz 7 und hatte dadurch etwas Druck. Aber das ließ er sich nicht anmerken und er war, wie immer, gut drauf. Ich habe es sogar geschafft, die ersten 4 Ziele besser zu sein als er 😊.
Die Hunterrunde ist nun mal gar nicht mein Ding. Mit dem ersten Pfeil treffen zu müssen und keine zweite Change zu haben ist ne harte Nuss, vor allen bei einer Deutschen Meisterschaft.
Mein erstes „Miss“, hatte ich dann ausgerechnet an einem meiner Lieblingsziele, der „Presswurst“. Das ist ein ganz schlanker Fuchs, der irgendwie an eine Wurst erinnert. Danach lief es wieder gut, aber die letzten beiden Schüsse habe ich dann leider wieder versemmelt.
Da wir zwei 14er Runden geschossen haben, gab es eine 1,5-stündige Pause. Leon hat mir dann erzählt, dass er in Führung ist und so bin ich mit freiem Kopf in die zweite Runde gestartet.
Auch hier lief es Anfangs ganz gut, dann aber habe ich zwei Ziele, welche wirklich nicht schwierig waren, verfehlt. Ingo hat mir dann gesagt, ich solle mal wieder schießen und nicht nur die Pfeile „rausrotzen“. Danke nochmal dafür. Eigentlich habe ich einen sauberen Anker, aber nach 4 Tagen Wettbewerb habe ich einfach nicht mehr geankert. Nach der Ansage wusste ich, was ich falsch gemacht habe und die letzten Ziele liefen dann wieder gut.
Wäre die DM ein IFAA Turnier gewesen, hätte Ingo im übrigen seinen eigenen Weltrekord in einer Hunterrunde um 10 Punkte verbessert.
Mein Fazit: Ich bin mehr als zufrieden. Mein Ziel, unter die TopTen zu kommen, habe ich mit Platz 10 erreicht. Mit etwas mehr Konzentration, wären ich noch einige Platze weiter vorne gewesen, denn die Abstände waren nicht sehr groß. Leon hat den Vogel abgeschossen und hat mit 140! Punkten Vorsprung den Deutschen Meistertitel seiner Klasse geholt. Die 7 Stunden Rückfahrt waren nochmals Mega anstrengend und als wir um 1 Uhr morgens endlich Zuhause ankamen sind war ich einfach nur fertig.
Etwas allgemeines zu diesem BHL Finale und der deutschen Meisterschaft möchte ich jetzt noch los werden. Wer bei der EBHC in Oberwiesental oder der letzten Deutschen Meisterschaft in Murrhardt dabei war oder etwas darüber gelesen hat weiß, dass sich der DFBV dort organisatorisch nicht mit Ruhm bekleckert hat. Es lief einiges schief und dementsprechend war auch die Stimmung.
Dieses Mal aber war alles anders. Bis auf wenige Kleinigkeiten, welche es aber immer gibt, war hier alles Top organisiert. Die Verpflegung war gut, es gab ausreichend Toiletten und die Stimmung an den 4 Tagen war überwältigend. Eigentlich wollte ich nicht dort hinfahren, denn 630 km einfache Fahrt ist sehr viel und wenn es dann so gelaufen wäre, wie im letzten Jahr, dann hätte ich es sicherlich bereut. Der DFBV, insbesondere Bernd Hollnagel und alle Helfer haben diese 4 Tage aber zu einem tollen Event verwandelt. Vielen Dank an alle die daran beteiligt waren um das alles auf die Beine zu stellen.